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17.10.07, 12:12
Jeder Vierte sieht "gute Seiten" im Dritten Reich
Hamburg (dpa) - Jeder vierte Bundesbürger ist der Meinung, dass das
Dritte Reich auch seine guten Seiten hatte.
Hitler bei der Einweihung der Autobahn Frankfurt - Darmstadt am 19.
Mai 1935. Die Pläne für die Autobahn stammten aus der Weimarer Zeit.
© dpa
In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts
für das Magazin "stern" vertraten 25 Prozent der Befragten die
Ansicht, dass unter der nationalsozialistischen Diktatur nicht alles
schlecht gewesen sei. Als positive Beispiele wurden etwa der Bau der
Autobahnen oder die Förderung der Familie genannt. 70 Prozent der
Bundesbürger sind der Meinung, dass das Dritte Reich keinerlei gute
Seiten hatten. 5 Prozent antworteten mit "weiß nicht".
Mit steigendem Alter nimmt auch die Zustimmung zu: Bei den über 60-
Jährigen lag sie bei 37 Prozent. Bei den 45- bis 59-Jährigen gab es
mit 15 Prozent die geringste Zustimmung. Unter den Jüngeren vertritt
rund jeder Fünfte die Auffassung, die Hitler-Diktatur habe auch
positive Aspekte gehabt. Besonders verbreitet ist diese Haltung nach
der Umfrage bei Bürgern mit niedrigen Bildungsabschlüssen. 44
Prozent der Hauptschulabsolventen sahen auch Gutes in der Hitler-
Diktatur, aber nur 12 Prozent der Abiturienten.
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Während die Anhänger von Union und SPD zu 28 beziehungsweise 25
Prozent mit "ja" antworteten, lag der Wert bei den Wählern der
Grünen (sieben Prozent) und Linken (sieben Prozent) weit niedriger.
In der FDP-Anhängerschaft waren es 20 Prozent. Dies entspricht dem
Durchschnittswert für alle ostdeutschen Befragten; im Westen waren
es dagegen 26 Prozent.